17.06.2021

Wo beginnt der Erfolg im Küchenverkauf? Diese Frage beschäftigt Susanne Krüger in Ihrer aktuellen Kolumne „Blick über den Tellerrand“.

 

Susanne Krüger. Foto: Krüger

Die Umsatzzahlen für das vergangene Jahr sind der Knaller. Allein die Küchenmöbelindustrie bewegte ein Volumen von 5,2 Milliarden Euro im Corona-Jahr 2020. Das ist ein Schulter-Klopfer wert. Und ein herzliches „Danke!“ an all die Menschen, die ihre Urlaubskasse für die neue Küche geplündert haben.
Bei solchen Größenordnungen möchte ich immer gerne den Stein finden, der solche Werte ins Rollen bringt. Was ist der Ursprung dieser Zahl? Mit was beginnt sich solch ein beeindruckendes Umsatzrad zu drehen? Welcher ist der erste Dominostein, ohne den die nächsten Steinchen nicht fallen können?

Im Grunde beginnt alles damit, dass sich ein Mensch für eine Küche interessiert. Nach einigen Planungs- und Angebotsausarbeitungen steht der Entschluss für eine der Offerten. Wie wir wissen, haben viele Faktoren Einfluss auf diese Entscheidung. Das Zünglein an der Waage ist aber dieses wenig greifbare und keinem starren System folgende Kriterium des guten Bauchgefühls. Ein Küchenkauf ist eine spezielle Vertrauensgeschichte, die sich aus der Summe aller Pluspunkte eines Beratungsverlaufes speist.

Noch bevor die Interessenten eine konkrete Küche wählen, entscheiden Sie sich jedoch für Sie: für Ihre Person und Ihre Persönlichkeit als küchenplanende Fachkraft. In der Hauptsache muss also die Chemie stimmen zwischen Ihnen und den Menschen, die vor Ihnen sitzen. Und umgekehrt natürlich. Die Küche ist schließlich das Herzstück in einem Zuhause, da steckt Seele drin. Deshalb wird diese Entscheidung immer emotional getroffen. Und wenn es nicht gelingt, dass Kunden diese Seele in ihrer neuen Küche deutlich spüren, entscheidet der Preis.

Die Performance der Planerinnen und Planer ist für die Unterschrift auf einem Küchenauftrag verantwortlich. Oder auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Diese ganz spezielle Vertrauensebene zwischen den Menschen ist der erste Schritt, der 5,2 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2020 zum Laufen gebracht hat. Krass, finden Sie nicht?
Was mich zu einem weiteren Gedanken bringt. Denn trotz der beeindruckenden Zahlen: Wieviel Zeit und Geld entgingen den Küchen- und Einrichtungshäusern wohl trotzdem? Weil die Kunden eben kein gutes Bauchgefühl hatten und deshalb nach dem günstigsten Preis entschieden? Wieviel wertvolle Arbeitszeit für all die ausgearbeiteten Küchenofferten ist deshalb verpufft? Und wieviel Potential in den Persönlichkeiten der Verkäuferinnen und Verkäufer könnte noch geweckt werden, um Menschen, die sich auf eine neue Küche freuen, emotional und authentisch zu überzeugen?

Susanne Krüger
www.kuechengespuer.com