18.06.2015

Starkes 1. Quartal für die Küchenmöbelindustrie

Die Küchenmöbelindustrie verbuchte im 1. Quartal 2015 einen um 6,7% höheren Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wie Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer der Fachverbände der deutschen Möbelindustrie, mitteilte, sei der Zuwachs der Auftragseingänge in erster Linie auf das Auslandsgeschäft zurückzuführen.

Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer des VdDK (Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie). Foto: AMK

So sind die Auftragseingänge (Euro) aus dem Ausland im 1. Quartal 2015 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres nach Angaben des VdDK (Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie) um + 15,6% gestiegen. Die Zuwächse im Inlandsgeschäft ‚Küche‘ liegen bei + 1,9%. Dies liest sich im Vergleich zwar bescheiden, es dokumentiert jedoch eine „erfreuliche Entwicklung“. Im 2. Halbjahr 2014 war die Entwicklung im Inlandsgeschäft noch negativ. Dieser Trend konnte damit im 1. Quartal umgedreht werden, was laut Dr. Heumann ein positives Signal für die Entwicklung in den nächsten Quartalen darstelle.

Uneinheitliche Entwicklung der Durchschnittspreise
Ebenfalls erfreulich ist nach Angaben des VdDK die Entwicklung des Durchschnittspreises. Dr. Heumann: „Im 2. Halbjahr 2014 war die Entwicklung des Durchschnittspreises für Küchenmöbel rückläufig. Hier haben sich also in der zweiten Jahreshälfte 2014 die Auftragseingänge in Stückzahlen besser entwickelt als die Auftragswerte in Euro.“ Dies hat sich im 1. Quartal mit einem deutlichen Trend zu höherwertigen Küchen nun ebenfalls verschoben.
So liegen die Zuwächse der Auftragswerte insgesamt wie genannt bei +6,7%, während die Zuwächse der Anzahl der verkauften Stückzahlen lediglich bei +5,7% lagen. Im Auslandsgeschäft ist dieser Trend am deutlichsten. Hier lagen die Zuwächse in Euro bei +15,6%, in Stückzahlen bei +12,9%.
Unverändert unbefriedigend sei allerdings die Entwicklung der Durchschnittspreise für Küchenmöbel im Inlandsgeschäft. Dem Zuwachs der Auftragswerte Inland um +1,9% steht hier ein Zuwachs der Auftragseingänge in Stückzahlen um +2,5% entgegen. Dr. Heumann: „Der Trend zu höherwertigen Küchen und damit der Anstieg der Durchschnittspreise ist im Küchenmöbelsektor nur im Auslandsgeschäft ein Trend. Das Inlandsgeschäft entwickelt sich, was die Durchschnittspreise angeht, noch unbefriedigend.“

Küchenmöbelexporte ziehen an
Eine positive Bilanz zog Dr. Heumann mit Blick auf die Außenhandelsbilanz für den Küchenmöbelsektor. Hier ist der Außenhandel (Exporte) im 1. Quartal um +6,4% gewachsen, die Importe ihrerseits sind um -3,9% zurückgegangen. „Damit habe die deutsche Küchenmöbelbranche erneut ihre führende Stellung in Europa unterstrichen und weiter ausgebaut.“ Besonders hervorzuheben sei die Tatsache, dass trotz des bereits extrem niedrigen Niveaus an Küchenimporten – nach Angaben des Verbandes der Deutschen Küchenmöbelindustrie weniger als 3% – die Einfuhren nochmals zurückgegangen sind und damit „faktisch auf dem deutschen Küchenmöbelmarkt keine Rolle spielen“.

Holland top, Russland dramatisch
Auf einzelne Länder bezogen ist der Außenhandel mit nahezu allen wichtigen Zielregionen der deutschen Möbelwirtschaft angestiegen. Besonders wichtig sei der Zuwachs des Außenhandels mit den Niederlanden (+12%), da „dies der zweitwichtigste Exportmarkt für die deutsche Küchenmöbelindustrie ist“. Der dortige Markt hatte sich infolge der Finanzkrise faktisch halbiert, scheint sich jetzt allerdings bereits im zweiten Jahr signifikant zu erholen.
Ebenfalls im Plus liegt der Außenhandel mit Großbritannien (+15,1%), China (+3,7%) und den USA (+18,8%). Stark angewachsen ist schließlich auch der Außenhandel in die Schweiz mit +11,9%. Letzteres führt der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie insbesondere auf die Verschiebungen der Währungsrelationen zwischen Schweizer Franken und Euro zurück. Dies, so Dr. Heumann, habe Küchenmöbeln aus deutscher Produktion einen erheblichen Wettbewerbsvorteil auf dem Schweizer Markt verschafft.
Deutlich rückläufig sind demgegenüber die Exporte nach Russland. Die Entwicklung mit -23,9% ist aber eine Folge der politischen Konstellationen in Folge der Ukrainekrise. Hier hat sich leider ein Trend bestätigt, der schon im 2. Halbjahr 2014 sichtbar wurde. Dr. Heumann dazu: „Eine Erholung im russischen Markt setzt eine politische Entspannung und eine Lösung der Ukrainekrise voraus, die allerdings zur Zeit – leider – nicht absehbar ist.“

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