Überall Rekorde
Mit 12,2 % Umsatzzuwachs ist die Miele Gruppe erneut stärker gewachsen als in ihrem langjährigen Durchschnitt. Hierzu haben laut Unternehmen in erster Linie die osteuropäischen und asiatischen Länder inklusive China überproportional beigetragen, aber etwa auch lang etablierte Märkte wie Australien, Großbritannien, die Niederlande und die USA. In Deutschland hat Miele 1,47 Mrd. Euro Umsatz erzielt, was einem Plus von 5,6 % entspricht. Der außerhalb Deutschlands erzielte Anteil am Umsatz beträgt 72 %.
Spülen und Kochen top
Unter den Produktgruppen für den Haushalt haben vor allem die Geschirrspüler, die Wäschepflege und die Kochgeräte überproportional erfolgreich abgeschnitten, unterstützt vom ersten IFA-Auftritt seit 2019 mit Innovationsschwerpunkten wie Energieeffizienz und Kochen mit Künstlicher Intelligenz. Erstmals hat Miele in einem Kalenderjahr jeweils mehr als eine Million Waschmaschinen und Geschirrspüler produziert. Auch die Staubsauger, Kühlgeräte und Kaffeevollautomaten, die 2020 und 2021 in besonderer Weise vom coronabedingten Boom profitiert hatten, haben 2022 beim Umsatz hinzugewonnen.
29 weitere Markenstores
Zur weiteren Stärkung des weltweiten Premium-Markenauftritts wurden im Berichtsjahr 29 Markenstores neu eröffnet. Etwa in Antwerpen, Athen, London, Nizza, Osaka, Perth und Seoul. Insgesamt verfügt Miele jetzt über mehr als 200 eigene Adressen in 50 Ländern.
Neue Arbeitsplätze geschaffen
Weitere Investitionsschwerpunkte liegen in der Erweiterung der Produktionskapazitäten und deren Umrüstung auf neue Modellreihen sowie dem Ausbau der weltweiten IT-Infrastruktur der Miele Gruppe. Wegen des zu erwartenden weiteren Wachstums entstehen am Hauptsitz Gütersloh 300 modern gestaltete Büroarbeitsplätze zusätzlich. Beim Personal meldet Miele mit 23.322 Beschäftigten den höchsten Stand seiner Geschichte (Stichtag 31. Dezember 2022). Das sind 1.401 Mitarbeitende oder 6,4 % mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland sind es 11.926 und damit 529 mehr als Ende 2021. Die Attraktivität von Miele als Arbeitgeber und deren Wahrnehmung weiter zu steigern, zähle zu den strategischen Säulen der Miele Gruppe. Erst kürzlich wurden zwei Konzepte für „Mobiles Arbeiten“ beziehungsweise Homeoffice für die deutschen Standorte publik gemacht. Dabei können bis zu 80 Prozent der Arbeitszeit zu Hause erbracht werden, wenn beide Seiten dies befürworten.
Professional Unit 10,3 % im Plus
Die Business Unit Professional hat 10,3 % mehr Umsatz erzielt – und mit ihren Produktbereichen Wäschereitechnik, gewerbliches Geschirrspülen sowie Medizin- und Labortechnik rund 14 % zum Gesamtumsatz beigesteuert. Hier hatte Corona keine Sonderkonjunktur ausgelöst, sondern ausgeprägte Investitionszurückhaltung bei wichtigen Zielgruppen wie den Hotels, Gaststätten und Pflegeeinrichtungen. Im Berichtsjahr setzten sich dann aber deutliche Erholungs- und Nachholeffekte fort.
Geschäftsleitung erweitert
Zum 1. Juli 2022 wurde die Geschäftsleitung erweitert. Sechste Geschäftsführerin ist Rebecca Steinhage, zuvor Senior Vice President Human Resources der Miele Gruppe (seit 2019). Ihr neu geschaffenes Ressort „Human Resources & Corporate Affairs“ umfasst darüber hinaus die Bereiche Sustainability & Regulatory Affairs, Communications und Internal Auditing. Weitere Mitglieder der gleichberechtigten Geschäftsleitung sind weiterhin Olaf Bartsch (Finance & Administration), Dr. Stefan Breit (Technology), Dr. Axel Kniehl (Marketing & Sales) sowie Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann (Geschäftsführende Gesellschafter).
Fazit und Ausblick
Die nun gemeldeten Rekordzahlen seien umso höher zu bewerten, als sich die Rahmenbedingungen für das Hausgerätegeschäft zuletzt deutlich eingetrübt haben, resümiert das Unternehmen. So habe die coronabedingte historische Sonderkonjunktur im Geschäftsjahr 2022 stark nachgelassen, von der fast zwei Jahre die gesamte Branche profitiert hatte. Hinzu kam der allgemeine Konsumeinbruch seit Beginn des Kriegs in der Ukraine. „In diesem herausfordernden Umfeld mit insgesamt rückläufigen Märkten hat Miele seine Position zum Teil deutlich ausbauen können“, so die Einordnung der Geschäftsleitung zu den jetzt vorgelegten Zahlen. In einer Mitteilung heißt es: „Trotz weltweit fragiler Lieferketten hat Miele das gesamte vergangene Jahr über in allen Werken ohne nennenswerte Störungen und mit hoher Auslastung produzieren können; auch die Versorgung mit Halbleitern war und ist bis auf Weiteres gesichert. So ließen sich die zuletzt zum Teil deutlich verlängerten Lieferzeiten wieder weitestgehend normalisieren und die für eine schnelle Auslieferung notwendigen Lagerbestände aufbauen. Aktuell zeigen sich die Gesamtmärkte in der Tendenz weiter rückläufig, sodass auch Miele die Produktion etwa seiner Waschmaschinen, Trockner und Staubsauger von einer historisch hohen Basis aus vorübergehend drosselt, punktuell auch unter Nutzung von einigen Tagen Kurzarbeit.
Davon abgesehen, zeigt sich die Geschäftsleitung für den weiteren Verlauf des Jahres „verhalten optimistisch, dass sich das Geschäft trotz der bestehenden Unwägbarkeiten auf dem hohen Niveau stabil halten oder sogar weiter steigern lässt.“ Eine zentrale Herausforderung auf der Beschaffungsseite bleibe die Preisentwicklung bei Material, Energie und Logistik.