Wechsel beim ZVEI
Carine Chardon ist seit 2008 für den ZVEI tätig. Zunächst als Leiterin Medienpolitik / Medienrecht und seit September 2020 als Geschäftsführerin der Fachverbände Consumer Electronics und Media Networks. Im Mai 2022 wurde sie Bereichsleiterin für den ZVEI-Leitmarkt Consumer. Parallel zu ihrer neuen Verantwortung innerhalb der ZVEI-Geschäftsführung bleibt Carine Chardon Geschäftsführerin des Fachverbandes Consumer Electronics und Bereichsleiterin Consumer im ZVEI. In Personalunion ist sie außerdem als Geschäftsführerin der Deutschen TV-Plattform e.V. tätig.
Carine Chardon studierte Rechtswissenschaften der Universität zu Köln und der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne. Sie trat 2001 als medienpolitische Referentin bei der KirchGruppe ein und baute ab 2004 für die Premiere AG (heute Sky Deutschland) als Senior Counsel das politische Netzwerk bei der Europäischen Union und in Österreich auf.
Keine nationalen Alleingänge
Carine Chardon sieht die Consumer- und Home Electronics-Branche aktuell vor Herausforderungen durch eine zunehmende Regulierungsintensität, auf europäischer und nationaler Ebene. Um Wachstum und faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten, sei ein Level Playing Field in Europa erforderlich. „Der durch den Binnenmarkt erreichte freie Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union hat für unsere Industrie eine herausragende Bedeutung. Der Wegfall von Handelshemmnissen und die Vereinheitlichung von Standards haben in Europa zu mehr Wettbewerb, erhöhter Produktivität und damit zu mehr Wohlstand beigetragen“, betont Chardon. An vielen Stellen drohten diese Errungenschaften jedoch aufzuweichen, etwa durch nationale Alleingänge wie beim Reparatur-Index in Frankreich und Belgien. „Nationale Vorgaben sind zwar oftmals schneller zu realisieren, gehen aber zulasten von Industrie und Konsumenten und schaden der Wettbewerbsfähigkeit der EU insgesamt. Daher ist es richtig und wichtig, dass im Koalitionsvertrag vorgesehene ‚Recht auf Reparatur‘ als EU-weite Lösung zu verankern.“
Viel Arbeit in Brüssel
Aktuell stehen in Brüssel zahlreiche für die Hausgeräteindustrie relevante Themen zur Entscheidung, darunter die Ausweitung der Ecodesign-Anforderungen, mehr Informationspflichten am Point of Sale, die Förderung der Reparaturkultur und ein Verbot von Greenwashing. Der ZVEI befürwortet diese Initiativen für eine EU-Harmonisierung zwar, mahnt allerdings zugleich eine gründliche Folgenabschätzung an. Zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen ist zudem eine effektive Überprüfung der Vorgaben durch die Marktüberwachung unerlässlich.
Themen mit viel Tragkraft
Die ZVEI vertritt die Interessen von über 50 Unternehmen der Hausgeräteindustrie aus dem In- und Ausland. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind aktuell die bestimmenden Themen der Branche, Elektro-Hausgeräte zeichnen sich insbesondere durch hohe Energieeffizienz, Vernetzbarkeit und den zunehmenden Einsatz von KI aus.