07.11.2015

„Das Produkt ist hervorragend und unser Team hochmotiviert.“ „Sonderanfertigungen sehen wir als selbstverständlich an.“ „Wir wollen uns nicht auf der konsumigen Schiene bewegen.“ „Wir sind klein, aber flexibel.“ Mit Statements wie diesen zeigt die RWK & Kuhlmann Küchen GmbH Flagge. Die deutliche Botschaft: „Wir sind wieder da!“

kuhlmann-Geschäftsführer Ralf Marohn in der „Modulküche“. Ein Korpus aus Edelstahl wird hier mit Fronten aus handgespachteltem Beton und Arbeitsflächen in „Wildeiche“ kombiniert. Foto: Plaßhenrich

Im Oktober vergangenen Jahres hatte der chinesische Boloni-Konzern das Engeraner Unternehmen übernommen. „Seitdem haben wir an vielen Stellen gleichzeitig gekämpft“, berichtet Geschäftsführer Ralf Marohn. Investiert wurde in den Maschinenpark; Altlasten wurden aufgearbeitet. „Diese Arbeiten haben uns im Wesentlichen im ersten Halbjahr nach der Übernahme beschäftigt“, so der Geschäftsführer. In den zweiten sechs Monaten sei es darum gegangen, das Unternehmen neu auszurichten. Das Konzept wurde auf die drei großen Säulen „Service“, „Marketing“ und „Produkt“ gestellt. Inhaltlich bedeutet das beispielsweise: kuhlmann bietet kostenfreie Produktschulungen im Werk an. Es gibt Montageschulungen, ein Messekonzept für Händler und die 14-Tage-Küche – also das Versprechen, eine Küche nach eingegangener Bestellung innerhalb von 14 Tagen zu liefern. „Wir wollen als ein Küchenmöbelhersteller wahrgenommen werden, der sich sehr, sehr persönlich um die Belange seiner Kunden kümmert“, sagt der Geschäftsführer. Deshalb gibt Mahron auch gerne seine Handynummer an seine Geschäftspartner weiter. „Ich bin immer zu erreichen. Und wenn ich gerade in Gesprächen bin, rufe ich schnellstmöglich zurück.“

Wieder mehr Mitarbeiter
Es geht also wieder aufwärts bei dem Traditionsunternehmen, das seit 1923 fertigt. Das belegen auch die Zahlen. Vor der Insolvenz beschäftigte Kuhlmann 135 Mitarbeiter. Danach waren es 45 weniger. „Jetzt sind wir wieder um 15 Mitarbeiter auf 105 gewachsen“, erklärt Mahron. Der Exportanteil liegt aktuell bei 65 Prozent. Vor allem in China sieht der Geschäftsführer großes Wachstumspotenzial. „Wir haben den großen Vorteil, dass wir durch unsere chinesische Muttergesellschaft dort Vertriebsstrukturen haben. Das macht es einfacher.“ Aber eines sei klar. „Unsere europäischen Kunden stehen bei uns ganz klar im Fokus. Unser Produkt muss hier in Deutschland und Europa funktionieren, damit es sich auch in China verkauft.“
Die Hausmesse, in der zehn Küchen gezeigt wurden, war ein weiterer wichtiger Schritt, den Geschäftspartnern hautnah das „neue Kuhlmann“ zu präsentieren. „All unsere Besucher geben uns ein positives Feedback. Ich habe ein richtig gutes Gefühl“, so Mahron. Und der Geschäftsführer gibt noch eine Statement mit: „Wir sind wieder ein ernstzunehmender Wettbewerber.“ Für das obligatorische Messefoto positioniert er sich in einer Küche, die dieses Selbstverständnis selbstbewusst widerspiegelt: Die „Modulküche“ mit einem Korpus aus Edelstahl, Fronten mit handgespachteltem Beton und Arbeitsflächen in „Wildeiche“. (apl)

www.kuhlmannkueche.de