Outdoor gibt’s nicht von der Stange
Die Hersteller sind sich einig: Deutschland ist in Sachen Outdoorküchen ein Entwicklungsland. Noch immer gilt die Ausstattung für Draußen als Luxusgut. In den USA hingegen gehört eine Gartenküche zum Standard – egal ob im Süden, Westen, Osten oder Norden. Trotz Inflation, Kriege, politische Unsicherheiten und der Verpuffung des Cocooning-Effekts der Pandemie haben die Unternehmer allerdings auch diese Meinung: Der Markt und das Interesse wachsen auch hierzulande.
Der Peak des Umsatzes von Outdoorküchen sei noch lange nicht überschritten, sagen die Hersteller. Liebhaber des Kochens im Freien genießen inzwischen die Vorzüge von Arbeitsfläche, Spüle, Kühlschrank, Kochfeld und Grill. Längst gehört auch ein Sektkühler, eine Teppan Yaki-Flüche, das Induktionskochfeld oder ein Wok zur Ausstattung. So bieten Outdoorküchen den gleichen Komfort wie die Küche im Haus, denn auch die Entwicklung und Auswahl an Geräten, Möbeln und Zubehör hat in den vergangenen Jahren auf diesem speziellen Markt stark zugenommen. Einen großen Unterschied zu Indoorküchen hat die Gartenvariante allerdings: Die besondere Bauweise gewährleistet bei allen Modellen die Witterungsbeständigkeit der Küchen, auch im rauen Seeklima oder trotz hoher Luftfeuchtigkeit, Temperaturschwankungen oder extremer Sonneneinstrahlung.
Anforderungen sind gestiegen
Die Anforderungen an Outdoorküchen sind in den vergangenen Jahren bei den Konsumenten ebenfalls gestiegen. „Nur ein Grill reicht nicht“, sagt auch Thorsten Brandenburg, Grillweltmeister von 2017. Er empfiehlt einen Gasgrill und einen Keramikgrill für Holzkohle. Im Winter tendiert er meist zum Keramikgrill. „Die massive Keramik speichert die Hitze sehr lange und Kälte macht dem Grill nichts aus“, erklärt Brandenburg. Nur ein Grill? Das war früher.
Gute Chancen im Premium
Outdoorküche ist allerdings nicht gleich Outdoorküche. Der Markt wird in drei Segmente geteilt. Das Objekt-Segment sieht nach Expertenmeinung einer ungewissen Marktentwicklung entgegen. Der Konsum-Bereich stagniert, während der Marktanteil im Premium-Bereich stetig zunimmt. Aber egal ob Premium oder das preisgünstige Pendant – eins haben alle Outdoorküchen gemeinsam: Sie sind ein emotionales Produkt. Auch da sind sich die Hersteller einig.
Astrid Plaßhenrich