03.05.2024

Vorsichtiger Optimismus für das 2. Halbjahr

Die Hersteller von Elektro-Hausgeräten und Consumer Electronics schauen nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2023 und leichten Signalen der Stabilisierung im ersten Quartal 2024 mit vorsichtigem Optimismus auf das zweite Halbjahr. Lediglich das Einbaugeschäft bleibt belastet.

Foto: ZVEI

Der Rückgang der Inflation, die sich abzeichnende Zinssenkung und das steigende Verbrauchervertrauen in Europa seien wichtige Indikatoren für eine zunehmende Anschaffungsbereitschaft der Haushalte. „Gleichwohl bleibt das Einbaugeschäft von der schleppenden Baukonjunktur belastet“, so die Einschätzung des Digitalverbands. Auch im Bereich Consumer Electronics stehen die Signale bis jetzt nicht auf Entspannung – „die anstehenden Sportgroßereignisse dürften aber wertvolle Impulse setzen“.

Europäischer Binnenmarkt von besonderem Wert
Mit Blick auf die Europawahl unterstrich Dr. Reinhard Zinkann, seit 2002 Vorsitzender des Fachverbands Elektro-Haushalt-Großgeräte, auf dem jährlichen Treffen der ZVEI Consumer-Fachverbände in Berlin die Wichtigkeit des europäischen Binnenmarkts für die elektronischen Konsumgüter. „Wir stehen hinter der Europäischen Union als Wertegemeinschaft und Wirtschaftsverbund. Der freie Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union hat für unsere Industrie eine herausragende Bedeutung. Der Wegfall von Handelshemmnissen und die Vereinheitlichung von Standards haben in den letzten 30 Jahren in Europa zu mehr Wettbewerb, erhöhter Produktivität und damit zu mehr Wohlstand beigetragen.“

Nationale Alleingänge schaden
Diese Errungenschaften des Binnenmarkts drohen jedoch inzwischen an vielen Stellen aufzuweichen, merkte Zinkann an. „Nationale Alleingänge wie stoffpolitische Beschränkungen, Vorgaben zu Verpackungen oder Produktlabeln hemmen den Binnenmarkt und schaden der Industrie und den Konsumentinnen und Konsumenten ebenso wie der Wettbewerbsfähigkeit der EU insgesamt.“

„Zu viele Reglementierungen“
Gleichzeitig hob Zinkann hervor, welche Belastungen die Branche derzeit durch die schiere Flut an Regulierung treffen. „Die Berichts-, Transparenz- und Sorgfaltspflichten nehmen in einem Maße zu, dass mittelständische Unternehmen wie Konzerne an ihre Grenzen geraten. Das schwächt unsere Innovationskraft, weil wir noch in viel zu hohem Maße damit beschäftigt sind, Reglementierungen abzuarbeiten.“ Hinzu kämen den Industriestandort belastende Aspekte wie der CO2-Grenzausgleichmechanismus CBAM sowie in Deutschland die hohen Energie- und Lohnkosten. Mit Blick auf das neue EU-Parlament und die neue EU-Kommission fordern die ZVEI-Fachverbände daher eine Politik, die ihren Fokus wieder stärker auf die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie setzt und Bürokratie konsequent abbaut, um Innovation und Wertschöpfung zu befördern.

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