03.11.2020

AMK blickt verhalten optimistisch in die Zukunft

Wegen der Dynamik der Corona-Pandemie verlegte der Branchenverband AMK die Mitgliederversammlung ins Netz. Damit erkundeten die Verantwortlichen Neuland, schließlich wollen auch im virtuellen Raum alle rechtlichen Belange des Vereinsrechts umgesetzt werden.

Steil nach unten, steil nach oben. Das „V“ in der Umsatzstatistik ist das Symbol für das Küchenjahr 2020. Jedenfalls Stand Ende Oktober. Foto: Bildschirmfoto

Da sich 75 der aktuell 147 Mitgliedsunternehmen angemeldet hatten, verlieft alles satzungsgemäß. Insgesamt waren 143 Teilnehmer per Microsoft Teams zugeschaltet.

Flüssig und prägnant
Organisatorisch war auch virtuell manches wie von den AMK-Tagungen der letzten Jahre gewohnt. Die Vorstandssprecher Dr. Oliver Streit (nobilia) und Roland Hagenbucher (Siemens Hausgeräte) übernahmen die bewährte Aufwärmphase und beleuchteten in ihren Rechenschaftsberichten die Lage der Branche und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, besonders mit Blick auf das Berichtsjahr 2019. Einen vorsichtigen Blick wagten sie auch. Anschließend folgte der konzentrierte Infoteil mit den Berichten aus den Arbeitsgruppen.
Das wirkte bekannt, dennoch war vieles wie nicht anders zu erwarten ganz anders als sonst. Was schon daran lag, dass AMK-Geschäftsführer Volker Irle durch die Aktivitäten der Arbeitsgruppen führte. Das übernehmen sonst die jeweiligen Sprecher. Volker Irle bewerkstelligte diese Reise durch die Praxis der AMK-Welt mit überzeugender Sachkunde derart flüssig und prägnant, dass der öffentliche Teil nach etwas mehr als einer Stunde geschlossen werden konnte. Und das zu offensichtlichen Zufriedenheit der Zuhörer. Weitere Fragen gab es keine im virtuellen Raum.

Klassisches V
„2019 war für die Küchenbranche mal wieder ein gutes Jahr.“ Mit diesen Worten begann Dr. Oliver Streit den Rechenschaftsbericht des Vorstands für das Berichtsjahr. Die Branche sei wie in den letzten Jahren erneut gewachsen, getrieben von steigenden Exportzahlen und einem recht stabilen Inland. Auch 2020 sei gut angelaufen. „Und dann kam Corona.“ Der Lockdown ab 23. März führte bei den Unternehmen der Küchenmöbelindustrie zu einem kurzfristigen Nachfrageeinbruch im April und Mai („in Form einer klassischen V-Kurve“). Doch die Erholung folgte auf dem Fuß und schon im August waren die Zahlen ausgeglichen. Für das Gesamtjahr 2020 ist wohl mit einem Umsatzplus in allen Segmenten zu rechnen. Dieses Plus wird sich in Summe wohl bei etwa viereinhalb Prozent einpendeln. Besonders hohe Zuwachsraten verzeichnen die Elektrogerätehersteller. Wenngleich diese in manchen Segmenten kaum Schritt halten können mit der besonderen Nachfrage und mit teils erheblichen Lieferzeitverlängerungen zu kämpfen haben. In anderen manchen Möbelzuliefersegmenten sieht es im Herbst 2020 ähnlich aus. Zum Beispiel bei Spanplatten.

Vor und hinter den Kulissen
Um Corona ging es natürlich auch. Und um das, was die AMK in den letzten Monaten vor und hinter den Kulissen themenbezogen unternommen hat. Und weiterhin unternimmt. So erinnerte Volker Irle an die sehr frühzeitig angestoßene AMK/VDM-Studie zur Lage der Branche, stellte die Rundschreiben der Steuerberatungsgesellschaft LBH mit den Tipps für die Mitglieder zu Steuer- und Liquiditätshilfen vor, berichtete von einer ausgeweiteten Pressearbeit mit 28 Meldungen in diesem Jahr („zur Reaktivierung der Konsumenten“) und verwies auf drei in Eigenregie produzierte Radio-Interviews, die Sendern bundesweit kostenfrei zur Verfügung gestellt wurden. Die Themen: Licht, Stauraum und Tag der Küche.
Auch der Tag der Küche am 26. September 2020 stand im Zeichen der Pandemie. Im Vorfeld hatten die AMK-Projektverantwortlichen erneut die Social-Media-Aktivitäten für den Branchentag ausgeweitert und ein Online-Gewinnspiel initiiert. Am Veranstaltungstag wurde vier Stunden lang live im Netz gesendet: mit Schaltungen in verschiedene Showrooms, Neuheiten-Interviews, einem Kochevent und einer Gesprächsrunde, die unter der Überschrift „Kitchentalk“ stattfand. Aktuell werden von diesen Inhalten kurze Video-Häppchen produziert: für die Veröffentlichung auf den bekannten Kanälen wie Instagram, Facebook und YouTube.

Verhalten optimistisch
„Positive Marktentwicklung 2020, verhaltener Optimismus für 2021.“ Das ist die aktuelle Einschätzung der AMK der aktuellen Situation in Kurzform. Das Fazit speist sich aus diesen Erkenntnissen und Gedanken.

  • Das Jahr 2020 bringt der Küchenbranche ein positives Wachstum
  • Die Auftragsrückgänge während des Lockdowns werden zum Ende des Jahres überkompensiert
  • „Zuhause bleiben“ rückt die Küche noch mehr in den Fokus
  • Die Küche wird zum Anker in Corona Zeiten
  • Die Küche wird immer mehr zum Lebensmittelpunkt
  • Ausgaben in Tourismus, in der Gastronomie und in Veranstaltungen wandern in Haus und Heim (Budgetverlagerung)
  • Küche wird immer mehr zum Statussymbol
  • Kochen als langfristiger Trend
  • Nachfrage nach höherwertigen Küchen hält an
  • Baukonjunktur wächst auf hohem Niveau
  • Fazit: „Daher sehen wir auch für 2021 eine positive Marktentwicklung“

Einen ausführlichen Bericht von der AMK-Mitgliederversammlung lesen Sie in der Ausgabe KÜCHENPLANER 12/2020. Das Heft erscheint am 16. Dezember, das E-Paper einige Tage früher.

Dirk Biermann

www.amk.de

 



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