Neues Leben für Naturstein
Naturstein ist von Haus aus ein natürliches Produkt. Und doch können daraus gefertigte Arbeitsflächen und der Prozess der Konfektionierung deutlich nachhaltiger gestaltet werden, als es bislang der Fall ist. Strasser Steine aus Österreich hat nun eine Neuheit vorgestellt, die auf einem völlig neuen Produktionsverfahren basiert. „Alpinova“, so lautet der Markenname, besteht zu 40% aus Natursteingranulat. Verarbeitet werden Bruchstücke und Kleinteile, die in den Steinbrüchen sonst allenfalls als Entsorgungsgut eine Rolle spielen. Hinzu kommen 50% Recyclingmaterial. Zusammen mit 10% hochwertigem Bindemittel wird ein „Alleskönner“ daraus, sagt Johannes Artmayr, geschäftsführender Gesellschafter von Strasser Steine. Denn „Alpinova“ sei kratzfest, hygienisch, leicht zu reinigen und bis 200°C hitzestabil. Die Haptik ähnele der von Natursteinarbeitsplatten. Ebenso die angenehme Geräuschentwicklung, wenn zum Beispiel eine Tasse über die Oberfläche geschoben wird. Im Gegensatz zur Natursteinarbeitsplatte und auch zu anderen steinähnlichen Materialien könne jedoch eine dezente 1-mm-Mikrokante angeschliffen werden. „Dies erzeugt eine hochelegante Wirkung“, schwärmt Johannes Artmayr. Im Zusammenspiel von Produkteigenschaften und Optik entstehe ein einzigartiges Material. Das habe im Vergleich mit Naturstein, Keramik und Quarzkomposit charakteristische Vorteile und sei mit einem „deutlich reduzierten“ Energieeinsatz zu fertigen. Zudem sei es zu 100% recyclingfähig und erfüllt damit zeitgemäße Ansprüche der Kreislaufwirtschaft. Das alles mache „Alpinova“ zu einem durch und durch nachhaltigen Produkt. „Re-Stoning“ lautet der darauf basierende Untertitel.
12 mm, 5 Farben, 2 Oberflächen
Zum Vertriebsstart Mitte Juni 2022 bietet Strasser „Alpinova“ in 12 mm Plattenstärke (massiv) in fünf Farben und den beiden Oberflächen „poliert“ und „Leather Look“ an. Die fünf Farben sind „Nero“ (Schwarz), „Verde“ (Grün), „Fango“ (Schlamm), „Bianco“ (Weiß) und „Grigio“ (Grau). Ein Kooperationspartner produziert das Plattenmaterial, konfektioniert wird es bei Strasser in St. Martin im Mühlkreis nahe Linz. Preislich liege das neue Material knapp über den Einstiegspreisen für günstigen Naturstein und Quarzkomposit und deutlich unter den meisten Keramik-Lösungen und hochwertigem Naturstein.
Kapazität fast verdoppelt
Parallel zur Produkteinführung von „Alpinova“ nimmt die bereits kommunizierte Ausweitung der Produktion bei Strasser Steine konkrete Formen an. Entstanden ist am Firmensitz eine weitere Halle mit 9.000 qm Fläche. Diese wird nun mit modernster Fertigungstechnik ausgestattet. Damit verdoppelt Strasser die vorhandenen Kapazitäten nahezu. Bis Ende Januar/Anfang Februar 2023 soll die neue Fertigung in Betrieb genommen werden. Dann hat das Unternehmen rund 23 Millionen Euro in die Erweiterung der Produktion sowie begleitende Infrastrukturmaßnahmen investiert. Unter anderem wurde für die Zufahrt der LKW zum Lager/Wareneingang eine komplette Straße verlegt. Der finanzielle Background für diese umfangreichen Investitionen speist sich aus den Erfolgen der letzten Jahre. Allein 2021 wuchs Strasser im Umsatz um 16% auf 44,2 Mio. Euro. „Und 2022 läuft wieder sehr gut“, berichtet Johannes Artmayr.
Dirk Biermann